Authentisch mexikanisch essen im Gallo Negro

Wir stellen vor: Alan und Alexis vom mexikanischen Restaurant Gallo Negro

Mexikanisch kann man an vielen Ecken Leipzigs essen. Allerdings zeigt die Gestaltung der Restaurants ganz nach dem Klischee immer nur Sombreros, die Wüste oder ein kleines mexikanisches Dorf. Und das ist sicher nicht alles, was Mexiko zu bieten hat! Das Gallo Negro im Leipziger Westen verkörpert die anderen und noch viel schöneren Seiten Mexikos.

Hier gibt es heimische Produkte, bunte Farben, viele Materialien und natürlich das Wichtigste… gutes Essen! Die Brüder Alan und Alexis kommen selbst aus Mexiko und sind vor sechs Jahren nach Deutschland ausgewandert. Hier führen die Beiden seit einigen Monaten das Gallo Negro. 

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Alexis und Alan vor ihrem mexikanischen Restaurant „Gallo Negro“.

„Wir wollten hier ein schönes Chaos produzieren!“

Alan und Alexis haben sich ein Restaurant aufgebaut, welches nicht nur mit der Speisekarte und den Gerichten glänzt, sondern auch mit der Location selbst. Das Gallo Negro sieht man schon von Weitem, denn es hebt sich mit der Vielfalt an Farben von den anderen Geschäften und Läden auf der Plagwitzer Karl-Heine-Straße deutlich ab. Tische und Stühle von gelb bis grün, die Außenfassade in einem dunklen grau, aber dafür umso knalligere Graffitikunst von dem Künstler El Rojo. Wir betreten das Restaurant und fühlen uns wie in einem kleinen Museum. In jeder Ecke haben sich Freunde der Brüder künstlerisch ausgetobt, ganz auf ihre eigene Art und Weise. Dennoch wirkt das Gallo Negro harmonisch und lädt mit den schreienden Farben, spanischer Musik und guter Stimmung zu einem entspannten Lunch oder Abend mit Freunden ein. Bei fantastischen Margaritas oder auch den hausgemachten Limonaden und Bier, kann man es sich gut gehen lassen und gemeinsam plaudern. Diese Möglichkeit haben wir als Kiss & Tell Team genutzt und uns mit den mexikanischen Brüdern im Gallo Negro zum Quatschen und Verkosten der außergewöhnlichen Gerichte getroffen.

Im Gespräch mit Alan erfahren wir mehr über sein Herzensprojekt, die mexikanische Küche nach Leipzig zu bringen:

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Lieber Alan, wann bist Du mit deinem Bruder Alexis nach Deutschland gekommen und gab es dafür einen bestimmten Grund?

Wir sind vor sechs Jahren nach Deutschland ausgewandert. Wir kommen beide ursprünglich aus Mexiko. Allerdings sind wir nicht gemeinsam ausgewandert. Bei uns beiden war ein Grund das Studium. Alexis studierte in Berlin Architektur und ich in Freiburg BWL. Bei mir war aber ein weiterer Grund die Liebe.

Wann begann die Geschichte des Gallo Negros?

Vor drei Jahren haben Alexis und ich uns in Leipzig getroffen und unsere Firma Mexikoch gegründet. Hier beschäftigten wir uns mit dem Großhandel. Das heißt wir haben mit Produkten aus unserer Heimat, wie Bohnen, Kaffee, Tequila und vielem mehr, gehandelt. Und später entstand daraus das Gallo Negro.

„Wir wollen den Menschen echte und authentische mexikanische Küche zeigen.“

Wie seid Ihr dann auf die Idee gekommen ein eigenes Restaurant zu eröffnen?

Sowohl Alexis als auch ich waren mit unserer beruflichen Entwicklung nicht zufrieden. Daraufhin entstand unsere Firma Mexikoch. Allerdings erfüllte uns das auch nicht komplett. Deshalb entstand aus Heimweh die Idee des Gallo Negros. Wir sahen es als tolle Möglichkeit an, ein Restaurant zu betreiben, in dem wir nicht nur die Lebensmittel aus unserer Heimat verkaufen, sondern diese auch verarbeiten können. Außerdem kannten wir viele mexikanische Restaurants, die aber unserer Meinung nach, Mexiko nicht verkörpern. Wir wollen den Menschen echte und authentische mexikanische Küche zeigen. Auch wenn wir selbst nicht aus der Gastronomie kommen, lernen wir sehr schnell und arbeiten mit viel Energie und Liebe.

Was bedeutet eigentlich der Name „Gallo Negro“?

Gallo Negro bedeutet schwarzer Hahn und ist ein Glücksbringer in Mexiko. Beispielsweise gibt es bei uns Zuhause die Hahnenkämpfe. Dort kämpft meist ein weißer Hahn gegen einen roten Hahn. Aber in seltenen Fällen gibt es auch einen schwarzen Hahn, der Glück bringt und dann meistens auch als Sieger aus dem Kampf geht.

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Gab es für Euch Herausforderungen, die Ihr vor der Eröffnung des Gallo Negros überwinden musstet?

Ich denke es gab viele Herausforderungen. Die erste war natürlich die Sprache. Und aus den Herausforderungen mit der Sprache entwickeln sich viele kleine Hürden. Eine Hürde ist hier zum Beispiel der Aufbau eines Netzwerkes, wenn man die Sprache nicht perfekt beherrscht und nur wenig Menschen aus der Umgebung kennt. Eine weitere Herausforderung war es, überhaupt ein Objekt für unser Restaurant zu finden. Mehr als ein Jahr haben wir Vermieter gesucht, die an unser Projekt glauben und uns das nötige Vertrauen schenken. Eine der größten Herausforderungen war die Bürokratie. Allerdings denke ich, dass dieses Problem auch deutsche Start-Ups haben.

Das Gallo Negro ist mit seiner Gestaltung ja sehr speziell und außergewöhnlich. Worauf habt Ihr hier geachtet und was war Euch besonders wichtig?

Wir wollten stark gegen Klischees gehen. Wenn man hier in ein mexikanisches Restaurant geht, sieht man meist das Gleiche. Diese Restaurants verkörpern immer ein mexikanisches Dorf oder die Wüste, aber das macht Mexiko nicht aus. Wir zeigen im Gallo Negro die großen mexikanischen Metropolen, wie Mexiko Stadt oder Guadalajara. Diese Metropolen sind von guter Gastronomie und außergewöhnlicher Architektur geprägt. Wir wollten diesen Charme und die Freiheit der Städte im Gallo Negro widerspiegeln. So ist das Gallo Negro ein Zusammenspiel aus vielen Elementen geworden, wie bunten Farben, verschiedenen Texturen und vielen Symbolen. Wir wollten hier ein schönes Chaos produzieren.

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Wer hat das Gallo Negro gestaltet?

Mein Bruder und ich haben gemeinsam mit unseren Freunden an der Gestaltung gearbeitet. Darauf sind wir auch sehr stolz, denn wir waren in jeder Phase dabei und wissen wie viel Zeit und Arbeit in den Graffitis oder der Holzbearbeitung steckt. Aber natürlich hatten wir auch Hilfe von Profis.

Wir haben gehört, dass Ihr viele Produkte, die Ihr in der Küche verarbeitet von Freunden aus Eurer Heimat bekommt. Was sind das für Produkte und was macht diese so außergewöhnlich?

Genau, wir haben unsere eigene kleine Lebensmitteltheke im Restaurant. All diese Produkte kommen von kleinen Firmen aus unserer Heimat. Wir haben die Philosophie entwickelt kleine Händler zu unterstützen und die Produkte hier im Gallo Negro und in unserem Onlineshop zu verkaufen. Hier ist es uns sehr wichtig, dass die Produkte sauber hergestellt werden und transparent sind. So werden Bohnen, Chilis oder auch Mais bei uns zum Kochen verwendet. Andere Produkte wie Wein, Kaffee, Öle oder auch unser Hausbier werden zum Verkauf angeboten oder sind Teil unserer Speisekarte. Dadurch, dass wir diese Zusammenarbeit und die Produkte so schätzen, ist auch unsere Auswahl an Speisen nicht so riesig, aber dafür umso individueller. 

Als wir das erste Mal bei Euch im Gallo Negro waren, haben wir uns sofort heimisch gefühlt. Was denkst Du woran das liegt?

Wir achten bei der Zusammenarbeit mit unserem Personal vor allem darauf, dass sie selbst aus Mexiko kommen, oder lange Zeit in Lateinamerika gelebt haben. Wir möchten mit unserem Personal gemeinsam das Gefühl von Wohlbefinden erschaffen, was auch unsere Gäste zu spüren bekommen. Den Service aus Lateinamerika, der sehr persönlich ist, wollen wir mit dem Gallo Negro auch nach Deutschland bringen. Das heißt zum Beispiel auch, dass wir jeden Gast mit „Du“ ansprechen und immer offen gegenüber Resonanzen und Kritik sind.

Vielen Dank für das Interview, Alan!

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