„Krimi, Kitsch und Klartext“ – die neue LAYERS Buchkolumne

Hallo, ich bin Dörte – 35 Jahre alt und lebe in Leipzig-Plagwitz. Wenn ich nicht lese oder heimlich versuche, ein weiteres Regal in meiner Wohnung unterzubringen, arbeite ich im Vertrieb für ein holländisches Modeunternehmen.

Aber meine wahre Leidenschaft ist das Inspirieren – sei es in der Mode oder in der Literatur.

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Fotos: Anne Schwerin.

Ich lese, seit ich denken kann. Mein Opa nahm mich als Kind auf den Schoß und sagte: „Heute lernen wir lesen.“ Ab da war mein Schicksal besiegelt. Mein erstes Buch war die Fibel. Man muss ja irgendwo anfangen. Später schmuggelte ich mir heimlich Charlotte-Link-Romane meiner Mutter ins Zimmer und las sie an einem Wochenende durch.

Und wie das so ist mit echten Leseratten – man hortet. Der Traum einer eigenen Bibliothek wächst mit jedem neuen Buch. Heute füllen sich ganze Regale – die Bibliothek ist also in Arbeit.

Jetzt fragt ihr euch sicher, wer hier so viel von sich erzählt, wo ihr doch wissen wollt, was ihr im Frühling lesen sollt. Keine Sorge, ich komm gleich dazu. Nur so viel: Keine Angst vor verkopften Nischenromanen! Ich liebe Lesen, weil es entspannt und mitreißt.

In meiner Kolumne bekommt ihr Tipps für Krimis, kitschige Liebesgeschichten und ab und zu auch mal ein Buch mit Tiefgang.

No hard feelings“ – von Genevieve Novak

„No Hard Feelings“ von Genevieve Novak ist der perfekte Mix aus Ehrlichkeit und Humor – ein Debütroman, der so erfrischend ehrlich ist (manchmal erschreckend), dass man sich als Leser*in direkt wiederfindet. Die Geschichte dreht sich um Penny, eine 26-jährige Frau, die sich zwischen einem On-Off-Freund, einem Job, den sie eigentlich nicht mag, und einer ordentlichen Portion Selbstkritik verliert. Sie kämpft mit Panikattacken, verbringt zu viel Zeit auf Instagram und wartet ständig auf das „richtige Leben“. Doch im Verlauf ihrer Reise zur Selbstfindung wird sie mit Problemen konfrontiert, mit denen sich wahrscheinlich viele von uns insgeheim identifizieren können.

Penny möchte ihre Chefin beeindrucken, ihre Ängste überwinden und endlich die Kontrolle über ihr Leben übernehmen.

Aber wie erkennt man, was wirklich gut für einen ist, wenn schlechte Gewohnheiten ständig so verführerisch sind?

Die Autorin erzählt mit trockenem Humor, viel Herz und einer gehörigen Portion Selbstironie von den Herausforderungen des Erwachsenwerdens – und davon, wie man lernt, sich selbst zu lieben, auch wenn man (noch) nicht alles im Griff hat.

Ikigai“ – von Ken Mogi

Ein kleines, stilles Buch über das große Thema: Wofür lohnt es sich zu leben? Erinnert ein bisschen an John Strelecky – aber ohne Lebenscafé, dafür mit mehr Alltag, Achtsamkeit und japanischem Flair. Weniger bekannt, aber nicht weniger inspirierend.

Ken Mogi zeigt, dass Ikigai nicht „der eine Sinn des Lebens“ ist, sondern die kleinen Dinge, die es schön machen: Der erste Kaffee, ein gutes Gespräch, ein Moment ganz bei sich. Oft unterschätzt und dennoch so wichtig!

Ein leiser Begleiter für alle, die zwischen den Seiten das Leben ein bisschen besser verstehen wollen.

We solve murders“ – von Richard Osman

„We Solve Murders“ von Richard Osman ist der Start einer neuen Krimireihe, die genau das Richtige für Fans von britischem Humor, spannenden Wendungen und liebenswerten Charakteren ist. Die Geschichte dreht sich um Amy Wheeler, eine private Sicherheitsbeauftragte, die auf einer abgelegenen Insel die Bestsellerautorin Rosie D’Antonio beschützen soll. Doch plötzlich wird Amy selbst zur Zielscheibe, als sie auf einen Mord und eine Tasche voller Geld stößt. Schnell ruft sie ihren Schwiegervater Steve, einen pensionierten Polizisten mit einer Leidenschaft für Pub-Quiz und Katzen, zu Hilfe. Und dann geht es richtig los – ein internationales Abenteuer, das so einige Überraschungen bereithält.

Richard Osman zeigt, was er am besten kann: schrullige Figuren, clevere Twists und Dialoge, die trocken, aber nie lieblos sind. We Solve Murders ist witzig, kurzweilig und genau das Richtige, wenn man mal abschalten will – mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Tasse Kaffee in der Hand (Cappuccino Nr. 3, anyone?).

Wenn du The Thursday Murder Club mochtest, wirst du dich hier sofort wieder zu Hause fühlen. Ein charmanter Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht – cosy, klug und voller britischem Humor.

Dörte verdient ihr Geld mit Mode – ihr überforderter Kleiderschrank kann ein Lied davon singen. Nach Feierabend flüchtet sie in Geschichten, die ihr den Tag retten. Bücher und Klamotten sind ihre liebsten überflüssigen Schätze. Ihr Traum? Eine Farm voller Golden Retriever und Dackel, wo sie kein Wecker weckt, sondern fröhliches Hundegebell. Bis dahin genießt sie Cappuccino mit Hafermilch (versteht sich) in ihrem Lieblingscafé und träumt sich Seite für Seite näher ans Ziel.

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