Sisterhood im Businessalltag – Warum sich jede Selbstständige ein Frauennetzwerk suchen sollte

Als nach einer Einladung zum ersten Mal die Idee in meinem Kopf aufploppte, einem Frauennetzwerk beizutreten, war ich skeptisch. Schließlich bin ich seit fast acht Jahren erfolgreich selbstständig und komme dabei ziemlich gut klar, genug Freundinnen habe ich auch… Als chronisch Neugierige habe ich es natürlich trotzdem versucht und bin auf einen Raum für Empowerment und Austausch unter Gleichgesinnten gestoßen, den ich nicht mehr missen möchte. Mehr noch – ich finde, jede Selbstständige sollte sich eine Business-Sisterhood suchen!

„Und was macht ihr da? Kaffeekränzchen und eure Männergeschichten auswerten?“

Diese Frage kommt natürlich von einem männlichen Kollegen, dem ich von meinem bevorstehenden Besuch vom Mut*to Go Table erzähle. Spoiler, Männer: Es geht hier ausnahmsweise mal nicht um euch! Stattdessen trete ich in ein gemütliches Café, in dem jede Menge Pflanzen von der Decke hängen. Es ist heute ausschließlich für diese Runde aus Selbstständigen geöffnet. Gründerin Maria Pham strahlt jede der zehn Ankommenden herzlich an. Das Fokus-Thema heute: „Meine Ziele motiviert umsetzen“.

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Foto: Leonore Herzog für Mut to Go Women

Raum für Empowerment & Austausch

Nicht, dass ich hier ein starkes Defizit gehabt hätte, aber natürlich gibt es als Solo-Selbstständige hier und da Struggles, aufploppende Fragen und Herausforderungen. Mit Hilfe dieses Frauennetzwerkes entsteht für mich in diesem Kreis von inspirierenden Frauen aus unterschiedlichen Branchen schnell eine Ebene des Austauschs, die ich so noch nicht erlebt habe.

Die Frauen hier sprechen offen über ihre Herausforderungen und sind bereit, ihr Wissen zu teilen, so entsteht ein einzigartiger Raum für Austausch und Empowerment auf einer Business-Ebene, die ich mir weder alleine noch mit Hilfe meiner Freundinnen schaffen kann.

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Foto: Kristin Meixner für Mut to Go Women

Die Art des Netzwerks ist entscheidend

Ich bin angefixt und will mehr wissen. Ich finde heraus, dass es jede Menge Netzwerke in verschiedenen Formen gibt – von informellen Treffen über Online-Communities bis hin zu strukturierten Programmen mit Mentoring und Workshops. Ich stelle fest, dass die Art des Frauennetzwerks eine entscheidende Rolle spielt. Es gibt Netzwerke mit unterschiedlichen Zielgruppen und Schwerpunkten. Die Herausforderung ist es also, das Frauennetzwerk für sich zu finden, dass zu sich selbst und der eigenen Arbeit passt.

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Foto: Leonore Herzog für Mut to Go Women

Ein paar Beispiele: 5 Frauennetzwerke in Deutschland

Business Women Network: Dieses Netzwerk bietet Workshops sowie Networking-Events an, um Geschäftskontakte zu knüpfen und unternehmerisches Wissen auszutauschen. Es findet in verschiedenen Städten Deutschlands statt, oft in Form von regionalen Treffen. Weitere Informationen findest du auf businesswomennetwork.de.

Women in Tech: Hier treffen sich Frauen aus der Technologiebranche, um sich über aktuelle Trends auszutauschen und sich gegenseitig bei der Karriereentwicklung zu unterstützen. Die Veranstaltungen finden häufig in großen Städten wie Berlin, München oder Hamburg statt. Hier kannst du mehr über ihre Aktivitäten erfahren: women-in-tech.org.

Mütter-Netzwerke: Diese Gruppen bieten Mamas einen Raum zum Austausch über die Herausforderungen des Mutterseins sowie berufliche Themen und ermöglichen es ihnen, Beruf und Familie besser zu vereinbaren. Viele dieser Netzwerke sind lokal organisiert und können über soziale Medien oder Plattformen wie Meetup gefunden werden. Eine bekannte Plattform ist mama-portal.de.

Kreativnetzwerke: Für Künstlerinnen und Kreative gibt es spezielle Netzwerke, die den Austausch von Ideen fördern und gemeinsame Projekte initiieren. Diese Netzwerke sind oft regional aktiv, beispielsweise in Berlin oder Köln. Eine gute Anlaufstelle ist die Website kreativnetzwerk.de.

Mut to Go Women: Dieses Netzwerk hat seinen Sitz in Leipzig und ist für mich das Angebot meiner Wahl. Mut to Go richtet sich an Frauen aus unterschiedlichen Branchen in ganz Deutschland, die sich gegenseitig unterstützen möchten. Ein klares Benefit für mich: Hier geht es nicht um möglichst schnelles Wachstum und rasanten Erfolg, sondern um Selbstständigkeit mit Herz und Gesundheit, sowie Sichtbarkeit und Wissensaustausch – unkompliziert und leicht zugänglich. Dabei gibt es viele Angebote, die ich online nutzen kann aber auch Formate, in denen sich Selbstständige in Präsenz treffen. Hier kommst du zur Website: www.muttogo-women.de/. Um die Angebote zu nutzen, muss einfach nur der Mut Letter abonniert werden.

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Foto: Kristin Meixner für Mut to Go Women

Männer müssen draußen bleiben

Ich mag den Gedanken, einen Raum zu haben, in dem sich immer eine Expertin findet, immer eine, die mein Problem kennt, immer jemand, den ich ansprechen kann.

Doch warum muss es jetzt eigentlich ein reines Frauennetzwerk sein?

Sicher sind gemischte Netzwerke nicht schlecht oder können nicht auch einen Benefit bringen. Doch für mich bringt gerade dieser geschützte Raum, der ausschließlich Frauen vorbehalten ist, die Sicherheit, die ich mir wünsche. Mitglieder können offen über ihre konkreten Herausforderungen und Erfahrungen sprechen, ohne Angst vor Missverständnissen oder Urteilen zu haben.

Es entsteht ein Gefühl der Solidarität und des Vertrauens, was es den Teilnehmerinnen erleichtert, sich authentisch auszudrücken und verletzliche Themen anzusprechen.

Frauen finden gezielte Unterstützung, Austausch und Inspiration in Bereichen wie Karriereentwicklung, Work-Life-Balance, persönliche Entfaltung und Mom-Struggles. Es ist wie eine Sisterhood im Businessalltag, die uns nicht nur beruflich stärken, sondern auch persönlich inspirieren kann. Gemeinsam sind wir stärker oder?

Auf LAYERS begibt sich Pia auf die Suche nach der perfekten neuen Arbeitswelt. Wie sieht ein produktives Home Office aus, sollten wir unsere Kinder bei einer Bewerbung verheimlichen und warum redet eigentlich keiner offen über Geld? All diesen und vielen weiteren Fragen rund um das Thema New Work geht Pia nach.

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