Im Filmportrait: Kaffeeröster Peter Dorndorf

Auf die Nase kommt es an. Mit der Zunge schmeckt man nur süß, sauer, salzig, bitter. Sagt Peter Dorndorf und nimmt ein paar Züge. Die Nase nur einen Millimeter knapp über dem randvollen Glas. Über 800 Aromen stecken im Kaffee und wollen entdeckt werden. Das schlürfige Spiel der Sinne beginnt. Der Kaffeesommelier und das Element seiner Leidenschaft.

„Das schlürfige Spiel der Sinne beginnt.“

Ein paar Jahre zuvor. Ich lerne Peter zufällig kennen und kann ihn gleich gut riechen. Das ist einer von denen, die für ihre Sache brennen. Peter, der Kaffeeröster. Ich verabrede mich spontan mit ihm. Denn ich recherchiere gerade für einen Film über die Möglichkeiten einer Generation, der auch ich angehöre. Einer Generation, die in der DDR aufwächst. Deren Start ins Leben aber plötzlich in einer ganz neuen Zeit stattfindet. Ohne die Wende wäre er heute kein Kaffeesommelier. Und ich würde als freie Autorin nicht hier mit ihm sitzen. Peter schenkt mir ein. Wir atmen gemeinsam den gleichen Duft aus unseren Tassen. Peter ist seiner Nase gefolgt. Er hat sich als Kaffeeröster und Sommelier selbständig gemacht. Diese Welt will ich kennenlernen. Ich verabrede mich ein zweites Mal mit ihm. Wir haben die Kamera dabei. Und wie immer bei solchen Porträts verzichte ich aufs Drehbuch. Ich möchte spontan sein und intuitiv aufnehmen, was er da tut in seiner fast alchimistisch anmutenden Brühbar.

„Eine gute Tasse Kaffee kann durchaus lebensverlängernd sein.“

Peter Dorndorf ist in seinem Metier. Tausend kleine Tröpfchen benetzen lautstark seinen Gaumen. Erzeugen dieses Gefühl, das er dann immer hat. Gänsehaut in verschiedensten Nuancen. Je nach Duft und Geschmack, Kaffeesorte und Röstgrad. Wenn Peter Dorndorf seine Röstmaschine anwirft, geht es um Sekunden. Die Bohnen sind ein kostbares Gut. Nicht zu dunkel sollen sie geröstet sein. Ganz vorsichtig schnüffelt sich der Röstmeister zum perfekten Moment. Dann ergießen sich die goldbraunen Bohnen in ein Meer aus Kaffeeglück. Nun beginnt alles von vorn. Tassenmomente des Genusses. Und eines ist klar, sagt Peter Dorndorf. Eine gute Tasse Kaffee kann durchaus lebensverlängernd sein. Doch was ist eine gute Tasse Kaffee? Da gibt es viele Möglichkeiten. Im Film lernt ihr sie kennen.

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Suchen, was auf den ersten Blick verborgen ist, beobachten, was geschieht und Momente sammeln, um daraus etwas Bleibendes zu schaffen. Seit einigen Jahren ist Maria als freischaffende Autorin und Filmemacherin unterwegs, um vor allem über Menschen und ihre Geschichten zu erzählen. Auf LAYERS erwarten euch von Maria Filmportraits und bewegte Clips.

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